Hi, ich bin Florian!

Hauptberuflich bin ich seit 20 Jahren im Gesundheitswesen tätig, ehrenamtlich in einer Hilfsorganisation und ganz nebenbei auch noch hier als dein Fotograf.
Das klingt jetzt etwas abwertend gegenüber meiner Fotografie, soll es aber gar nicht. Aber immer der Reihe nach.

Viele Menschen lerne ich in (zumindest für sie) unangenehmen und stressigen Situationen kennen. Wenn ein Patient zum Beispiel mitten in der Nacht mit einem Herzinfarkt in unsere Klinik eingeliefert wird, sind wir diejenigen, die ihm hoffentlich schnell helfen können.
Die Frage, warum stehe ich jeden Morgen und manchmal auch nachts auf, ist schnell beantwortet: um anderen zu helfen – und ohne selbstgefällig klingen zu wollen, auch weil ich gut in meinem Job bin.

Was hat das nun alles mit meiner Fotografie zu tun? Nun, das ist, nachdem du etwas mehr über mich weißt, recht einfach erklärt. Die Arbeit mit Menschen – egal ob beruflich oder ehrenamtlich – ist zwar eine großartige Sache aber auch sehr anstrengend.
Die Fotografie ist daher schon lange Zeit mein Begleiter, mein Gegenpol. Morgens früh auf einen Felsen zu steigen, noch bevor die ersten Sonnenstrahlen am Himmel zu sehen sind, kostet zwar auch Kraft und immer wieder Überwindung. Aber die Ruhe in der Natur lässt auch mich zur Ruhe kommen. Wenn ich mit meiner Kamera und einem frischen Kaffee die ersten Aufnahmen mache, weiß ich es hat sich wieder gelohnt. Lange war die Landschaftsfotografie der einzige Bereich, in dem ich mich bewegt habe.

Woher jedoch das grundsätzliche Interesse für die Fotografie kommt, ist auch einfach beantwortet. Wie so oft sind die Eltern schuld – genauer gesagt mein Vater. Schon zu analogen Zeiten war die Fotografie durch ihn immer ein Bestandteil meines Lebens. Er hat auf Reisen durch die ganze Welt Aufnahmen gemacht. Das beeindruckt einen jungen, technikinteressierten Menschen wie mich natürlich. Irgendwann hatte ich dann selbst eine Polaroid-Kamera in der Hand. Der Spaß daran war jedoch, dass die Fotos der Sofortbildkamera direkt entwickelt waren. Von überragender Bildqualität konnte jedoch keine Rede sein.
Anfang der 2000er ging es dann bei mir mit einer ersten digitalen Spiegelreflexkamera los.

Landschaften? Hier geht es aber doch um Menschen?!

Ehrlich gesagt kam ich zur „richtigen“ Peoplefotografie wie die Jungfrau zum Kind. Ein ehemaliger Arbeitskollege hatte sich verlobt und schrieb mich aufgrund meiner Landschaftsfotos auf Instagram an. Ich solle doch seine Hochzeit fotografieren.
Meine erste Reaktion war eine Mischung aus Panik und Verwirrung. Dass ihm meine Fotos gefallen haben, fand ich zwar großartig, aber was haben Sonnenaufgänge mit standesamtlichen Trauungen zu tun? Tja für einen Laien ist ein Foto ein Foto und ein Fotograf ein Fotograf. Ich lehnte also erst einmal dankend ab. Aus heutiger Sicht war er glücklicherweise sehr hartnäckig und sprach mich immer wieder auf das Thema an. Trotz meiner Bedenken und der klaren Aussage „du weißt, wen du da engagierst? Einen Landschaftsfotografen!“ ließ er sich nicht von seiner Idee abbringen.


Für mich gilt immer der Grundsatz: wenn du etwas machst, tu es richtig oder lass es.
Also fing ich an mich in das Thema einzuarbeiten. Ich schaute YouTube Videos und kaufte mir Bücher. Auch meine Mitmenschen mussten nun (oft zu deren Leidwesen) für Probeaufnahmen herhalten. Meine Freundin und deren vierjährige Tochter stehen inzwischen jedoch sehr gerne Modell. Vor allem der kleine Wirbelwind weiß zu protestieren, wenn ich mir erlaube, etwas anderes als sie zu fotografieren. Ein paar der Highlights findet ihr sogar auf meiner Homepage. „Die Pommeshexe“ ist dabei ganz klar mein Favorit.


Mit einer großen Portion Aufregung und meiner Kamera im Gepäck war nun auch der große Tag der ersten Trauung gekommen – sowohl für das Brautpaar als auch für mich als Fotografen. Die Hochzeit und anschließende Feier begleitete ich über fünf Stunden. Danach war ich körperlich und mental fix und fertig.

Allerdings kam in mir auch eine Zufriedenheit auf und die Erkenntnis:
Ich mag es Menschen zu fotografieren.
Vielleicht, weil ich gerne ihre Geschichten höre.
Vielleicht, weil ich selbst ein ruhiger Typ bin und gerne das Leben um mich herum beobachte.
Vielleicht, weil ich es gewohnt bin in den unterschiedlichsten Situationen eine Verbindung zu Menschen herzustellen.

Mit der Erkenntnis, Peoplefotografie beruflich zu betreiben, kamen auch die ersten von vielen Fragen.
Was genau willst du fotografieren?
Wer sollen deine Kunden sein?

Erik Spiekermann prägte den Spruch: “Don’t work for assholes.”
Ein Satz, der mehr ist als eine oberflächliche Provokation.
Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, gegenseitiger Respekt.
Der Satz “der Kunde ist König” gilt meiner Meinung nach nicht.

Nur wenn wir uns auf einer Ebene begegnen, offen und kreativ austauschen, können besondere Fotos entstehen. Das ist keine Frage des Geldes oder wie wichtig man sich selbst empfindet. Es spielt auch keine Rolle, ob es um ein einfaches Businessportrait oder eines meiner freien Projekte, wie zum Beispiel die Kampagne für die Klinik in der ich arbeite, geht.

Eine konstruktive, kreative und authentische Zusammenarbeit wird nicht funktionieren, wenn wir uns nicht auf Augenhöhe begegnen. Zum Glück kam das in meiner bisherigen Arbeit nur einmal vor.
Falls dies doch der Fall ist, zeige ich freundlich und bestimmt auf, dass die Zusammenarbeit beendet ist und empfehle einen meiner vielen Kollegen. Der Kunde ist kein König und ich bin nicht der Übermensch, der alles kann.

Workshops, Coachings und Kurse stehen fest auf meinem Plan. Denn ich will meine Leidenschaft weiter professionalisieren. Die Landschaftsfotografie bleibt trotzdem mit all ihren Vorzügen als Hobby erhalten.

Die passenden Kunden für meine Fotografie anziehen, mit Professionalität und Empathie auftreten und stets das Beste geben. Damit möchte ich mich immer wieder selbst hinterfragen und weiterentwickeln.